Der Kompost

Kompostierung ist ein natürlicher Vorgang, bei dem organisches Material von Bakterien, Pilzen und
Kleinstlebewesen in humusreiche Erde verwandelt wird.
Mit der Kompostierung von organischen Küchenabfällen, von Laub, Rasen- und Gehölzschnitt lässt sich der Kreislauf der Natur wirkungsvoll unterstützen. So erhält man wertvolle Komposterde, die nicht einmal etwas kostet. Wer Grünabfälle aus dem Garten und häusliche Abfälle also kompostiert, hat gleich doppelten Nutzen. Die Entsorgung der Garten- und häusliche Abfälle und den Erhalt von eigenem Dünger!
Der Kompostplatz sollte an einem geschützten Ort angelegt werden. Ob Kompost zu einem Haufen aufgeschüttet wird oder ein moderner Thermokomposter zum Einsatz kommt ist egal.
Kompostbehälter müssen unten offen sein und Kontakt zur Erde haben. Entscheidend sind eine gute Belüftung und die Zusammensetzung der organischen Abfallstoffe. Auf dem Boden des Komposts
Gehören grober Strauchschnitt und Äste. Darüber dann Garten- und Küchenabfälle, Grasschnitt (in kleinen Mengen sonst erstickt der Kompost) sowie gehäckselter Baumschnitt, Laub und Pflanzenreste.

Das gehört nicht auf dem Kompost:
Gekochte Speisereste, Fisch- und Fleischabfälle (Ratten und Ungeziefer!). Kunststoffe, Zigarettenreste, samentragendes Unkraut und Wurzelunkräuter (z.B. Weißwurz, Giersch, Ackerschachtelhalm), Schalen von Südfrüchten, Zeitungspapier und Kohlenasche.

Die Zusammensetzung der organischen Abfallstoffe sollte möglichst vielseitig sein und regelmäßig gut vermischt werden. Der Kompost braucht mehrere Monate bis zu einem Jahr, bis er reif ist. Wenn der Kompost eine dunkelbraune Farbe hat, keine Tiere mehr enthält, krümelig durch das Gitter fällt und nach Waldboden riecht ist er fertig und kann in den Boden eingearbeitet werden.

 

 

Guter Kompost

  1. Zu kompostierendes Material niemals in eine Grube legen. Es kann keine Luft an das Material. Kompost ohne Luft = Fäulnis und Gestank !
  2. Niemals nach allen Seiten geschlossene Behälter verwenden, da dies zu Luftmangel führt.
  3. Den Komposthaufen auf keine feste Unterlage stellen (Stein/Beton). Sonst fehlt der „Erdanschluss“ wegen Würmer und Insekten etc.
  4. Grobes Material als unterste Schicht, jedoch nicht höher als 15 cm, dann feinere Stoffe z. B. Laub etc. schichtweise oder gemischt darauflegen. Grasschnitt nur ganz dünn einstreuen, sonst Fäulnisgefahr!
  5. Es ist ratsam Verrottungsbeschleuniger und etwas Dünger dünn einstreuen.
  6. Abfälle, die Tiere anlocken, auf jeden Fall mit Erde abdecken.
  7. Trockenheit vermeiden. Kleintierlebewesen brauchen Feuchtigkeit.
  8. Der Haufen darf nicht zu nass sein.
  9. Zwiebelschalen, Schnittlauchreste, Kaffee -und Teeaufsätze mögen Regenwürmer besonders. Auch zu Phlox und Holunder sagen Regenwürmer nicht nein.                                                                                                                                                                                                                                                  Kranke Pflanzen kompostieren, was ist erlaubt?                       

Erlaubt sind alle kranken Pflanzen, deren Erreger nicht für andere Pflanzen gefährlich werden können bzw. eine gewisse Zeit oder gewisse Bedingungen nicht überleben würden. So sind z. B. Pilze, die die Blätter von  Pflanzen befallen, wie etwa der Mehltau, der Schorf oder der Rost relativ ungefährlich. Sie bilden keine Dauersporen, die stabil bleiben bzw. sterben ab., weil sie nur auf lebendem Pflanzengewebe bestehen würden.      Auch Pflanzen, die von Viren befallen sind und dadurch Schäden hervorrufen, sollten kein Problem sein. Der Grund Viren sind nicht robust genug, um die Bedingungen im Kompost zu überstehen.  In einem Komposthaufen werden Temperaturen von bis zu 70 Grad Celsius erreicht. Das überleben viele Krankheitserreger nicht.. Um hohe Temperaturen zu erreichen, sollte man viel Materialbeigeben, das stickstoffreich ist, wie etwa Grasschnitt oder auch Pferdemist.                                                                                                                                                                                                                                                                           Kranke Pflanzen zu kompostieren, was ist verboten?

Alle Erreger, die über den Boden in die Pflanze gelangen, dürfen nicht auf den Kompost, denn sie sind besonders widerstandsfähig. Solche Krankheiten erkennt man beispielsweise  an Stellen, die faulen, an unnatürlichen Wucherungen an der Stielbasis und an Verfärbungen, die auf eine Krankheit hinweisen.. Sie könnten die hohen Temperaturen überleben und so über die Erde  andere Pflanzen infizieren

Ebenfalls gefährlich sind Krankheiten, die über Bakterien hervorgerufen werden. Diese sind hochansteckend. Nicht unbedenklich sind Schädlinge, die Pflanzen befallen und sich über den Kompost weiter vermehren können.

Überblick:

Nicht auf dem Kompost dürfen Pflanzen, die folgende Krankheiten/Schädlinge aufweisen:

  • Echter Mehltau
  • Feuerbrand
  • Fusarium Welke
  • Kohlhernie
  • Weißstängeligkeit
  • Wurzelgallenälchen
  • Verticillum Welke
  • Miniermotte
  • Minierfliegen
  • Möhrenfliegen
  • Zwiebelfliegen
  • Kohlfliegen

Problemlos auf den Kompost dürfen Pflanzen, die folgende Krankheiten/Schädlinge aufweisen (Temp. 70 Grad auf Kompost):

  • Mosaikvirus
  • Falscher Mehltau
  • Schorf
  • Rost
  • Krautfäule
  • Braunfäule
  • Birnengitterrost
  • Kräuselkrankheit
  • Apfelschorf
  • Birnenschorf
  • Blattfleckenkrankheit 

 

Bei Unsicherheit kranke Pflanzen in die Bio-tonne oder Müll.